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NACHHALTIGE KÜCHE UND KÜCHENUTENSILIEN OHNE SCHADSTOFFE

  • Autorenbild: Romana Korchmar
    Romana Korchmar
  • 20. Nov. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. März

Wer hätte gedacht, dass eine nachhaltige Küche so viele versteckte Herausforderungen mit sich bringt? Gerade bei den Dingen, die wir täglich benutzen, lohnt es sich genauer hinzuschauen. Als ich mich selbst damit beschäftigte, war ich überrascht, wie viele bedenkliche Materialien sich in der Küche finden. Aber keine Sorge – mit ein paar kleinen Änderungen kannst du deine Küche schnell in einen gesünderen und umweltfreundlicheren Ort verwandeln. Ich zeige dir, worauf du dabei achten solltest.

Kochen in einer nachhaltigen Küche



PLASTIK ADIEU


Kunststoffprodukte sind praktisch, aber sie können gefährliche Chemikalien freisetzen, vor allem, wenn sie mit Hitze, fettigen oder sauren Lebensmitteln in Kontakt kommen.


Bisphenol A (BPA) und andere Weichmacher aus Plastik können unsere Hormone durcheinanderbringen und die Fruchtbarkeit beeinflussen. Melamin aus günstigen Plastikschüsseln kann in warme Speisen übergehen und die Nieren belasten. Mikroplastik nutzt sich von Plastikutensilien ab und gelangt in unser Essen.

Tipps:
  • Erhitze keine Lebensmittel in Plastikbehältern. Die Hitze kann Schadstoffe wie Weichmacher freisetzen.

  • Vermeiden Sie Kochutensilien aus schwarzem Plastik - Sie können z.B. Flammschutzmittel enthalten.

  • Wenn du Kunststoffprodukte ersetzen möchtest, wähle Alternativen aus Glas, Edelstahl, Keramik oder unbehandeltem Holz.


Glas ist eine nachhaltige Wahl, da es langlebig, zu 100 % recycelbar und schadstofffrei ist. Edelstahl überzeugt durch seine Robustheit und Wiederverwertbarkeit, da er vollständig recycelbar ist und eine lange Lebensdauer hat. Keramik wird aus natürlichen Materialien hergestellt, ist äußerst haltbar und kann umweltfreundlich entsorgt werden. Unbehandeltes Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft punktet ebenfalls durch seine biologische Abbaubarkeit und die Nutzung nachwachsender Ressourcen. Gemeinsam bieten diese Materialien umweltfreundliche Alternativen für eine nachhaltige Küche.



ALUMINIUM


Aluminium findet sich oft in Alufolie, Backformen oder sogar in Verpackungen. Es kann schädlich sein, wenn es mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, insbesondere mit fettigen oder sauren Speisen. Aluminium kann zwar unendlich recycelt werden, doch Produkte wie Alufolie oder Kaffeekapseln sind problematisch, da sie oft nur einmal genutzt und dann entsorgt werden.


Aluminium aus Pfannen und Folien kann sich im Körper anreichern und das Nervensystem belasten.

Was tun?
  • Vermeide Aluminium in der Küche, insbesondere für fettige oder saure Lebensmittel.

  • Backe lieber in Formen aus Edelstahl oder Keramik.



ANTIHAFTBESCHICHTUNGEN UND PFAS

Giftfreies Geschirr in einer nachhaltigen Küche

Töpfe, Pfannen oder Backformen mit Antihaftbeschichtung machen das Kochen zwar einfacher, aber sie enthalten oft PFAS, hochfluorierte Chemikalien, die mit Krebs und Leberschäden in Verbindung gebracht werden. Zudem sind Antihaftbeschichtungen nicht nachhaltig, da sie sich mit der Zeit abnutzen und die Pfannen oft ersetzt werden müssen – das führt zu mehr Abfall und Ressourcenverbrauch.


PFAS aus beschichteten Pfannen (die "ewigen Chemikalien") bleiben ewig in der Umwelt und können Krebs begünstigen.

Bessere Alternativen:
  • Verwende Gusseisen, Keramik oder Edelstahl-Töpfe und -Pfannen.

  • Für Cupcake-Formen oder Backpapier: Achte auf Umweltsiegel wie FSC.



BAMBUSPRODUKTE


Bambus klingt zunächst nach einer umweltfreundlichen Option. Doch viele Bambusprodukte, wie Kaffeebecher oder Kinderteller, werden mit Klebstoffen und Melaminharz verleimt. Bei hohen Temperaturen können diese Schadstoffe freigesetzt werden. Zudem ist Bambus nicht immer nachhaltig: Er wird oft in Monokulturen angebaut, was die Biodiversität gefährdet, und muss aus Asien importiert werden, was lange Transportwege mit sich bringt. Viele Bambusprodukte sind zudem nicht biologisch abbaubar, wenn sie mit Kunststoffen vermischt sind.


Formaldehyd aus Bambusgeschirr kann Allergien und Kopfschmerzen verursachen.

Tipp:
  • Nutze nur naturbelassene Bambusprodukte, die ohne Zusatzstoffe verarbeitet wurden.

  • Achte darauf, dass Bambusgeschirr keiner Hitze über 70°C ausgesetzt wird.



VERPACKUNGSMATERIALIEN

Dosen sind nicht schadstoffrei in einer nachhaltigen Küche
Foto: micheile henderson / Unsplash

Lebensmittelverpackungen spielen eine große Rolle für die Qualität und Sicherheit deiner Lebensmittel. Besonders Kunststoffverpackungen oder Konservendosen enthalten oft schädliche Stoffe wie Bisphenol A (BPA).



Was kannst du tun?
  • Kaufe Lebensmittel möglichst unverpackt oder in Glasbehältern.

  • Vermeide Konservendosen.

  • Nimm wiederverwendbare Baumwollbeutel für Obst und Gemüse mit.

  • An der Theke: Lass Käse oder Fleisch in deinen Edelstahlbehälter legen.






SILIKON


Silikon gilt als unbedenklich, aber nur, wenn es vor der ersten Verwendung für 4 Stunden bei 200°C erhitzt wurde. Viele Hersteller überspringen diesen Schritt.


Tipp:
  • Heize deine Silikonprodukte vor dem ersten Gebrauch selbst ein.


Silikon ist langlebig und hitzebeständig, jedoch nicht biologisch abbaubar. Es kann jedoch recycelt werden, wenn entsprechende Einrichtungen vorhanden sind. Bei der Auswahl von Silikonprodukten sollte auf hohe Qualität geachtet werden, um eine lange Nutzungsdauer sicherzustellen.



GESUND EINKAUFEN - BIO UND REGIONAL


Lebensmittel in Bioqualität sind nicht nur gut für dich, sondern auch für die Umwelt. Besonders bei Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukten kannst du durch den Kauf von biologischen Produkten die Menge an Pestiziden und Schadstoffen reduzieren.


Das solltest du beachten:
  • Achte auf Siegel wie Demeter, Bioland, EU-Bio-Siegel oder Naturland.

  • Die Verpackungen von Fast Food und Takeaway-Mahlzeiten können schädliche Chemikalien enthalten

  • Besonders belastete Lebensmittel wie Äpfel, Trauben, Kartoffeln oder Paprika solltest du bevorzugt in Bioqualität kaufen.



LAGERUNG UND ERHITZEN


Lebensmittel, die du einfrierst oder erhitzt, sollten nicht mit Plastik oder Aluminium in Kontakt kommen. Diese Materialien können bei Hitze gefährliche Stoffe freisetzen. Wenn Sie etwas in einem Plastikbehälter eingefroren haben, sollten Sie es nach dem Herausnehmen aus dem Gefrierschrank in einen sichereren Behälter umfüllen. So können Sie die Migration schädlicher Stoffe aus dem Plastik beim Auftauen vermeiden.


Empfehlung:
  • Nutze Glas, Edelstahl oder Keramik für die Lagerung und Aufbewahrung.

  • Verwende nur Geschirr mit dem Glas-Gabel-Symbol: Dieses Symbol zeigt an, dass der Gegenstand für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet ist.

  • Schraubdeckel mit Blueseal-Schicht (blaue Innenschicht) sind PVC-frei und daher sicherer.




Die wichtigsten Tipps für eine gesunde nachhaltige Küche


Wichtig zu merken: Die Freisetzung und Migration von Stoffen aus Materialien wird begünstigt durch warme, fettige oder saure Lebensmittel, Erhitzen, unsachgemäße Verwendung, Sonneneinstrahlung, mechanische Belastung, Alterung und die Kontaktfläche.

Eine gesunde Umgebung für die Familie zu schaffen, liegt uns allen am Herzen - und die nachhaltige Küche spielt dabei eine zentrale Rolle. Das Schöne ist: Du musst nicht alles auf einmal ändern. Tausche alte Sachen einfach nach und nach aus, wenn sie ohnehin ersetzt werden müssen. Reduziere Plastik wo es geht, und schaue beim nächsten Einkauf etwas genauer hin. Mit jedem kleinen Schritt entdeckst du tolle nachhaltige Alternativen und tust dir und deiner Familie etwas Gutes. Die Veränderung kommt ganz von selbst - und das fühlt sich richtig gut an!




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